Die Ausflüge des Denkens
mit: Hans-Jürgen Maas, Manuel Humburg, Adrienne Göhler, Volker Sokollek, Hanne Hollstegge, Simona Weisleder, Karsten Smid, Nana Petzet, Harald Köpke, Gernot Böhme, Sybille Bauriedl, Uli Hellweg, Gerd de Bruyn, Jürgen Wüpper, Heike Lorenz und Lisa Heldke Während der Laufzeit von Kultur | Natur starten jedes Wochenende am Archiv der Künste Ausflüge und Erkundungsreisen zu Land und zu Wasser. Mit den Ausflügen wurden Bezüge zwischen dem Zentrum der Ausstellung in Wilhelmsburg und Orten in Hamburg hergestellt. Je nach Entfernung und Streckenführung wurden Busse oder Barkassen angemietet, Fahrräder benutzt oder Spaziergänge gemacht. Auf dem Weg berichten lokale Experten und Expertinnen über die Hintergründe dessen, was unterwegs gesehen werden kann. An den Zielorten hielten eingeladene Theoretiker und Theoretikerinnen Vorträge. Die theoretischen Exkurse und Exkursionen verbanden beispielsweise Wilhelmsburg mit der Hafenerweiterung auf Steinwerder und Altenwerder, führten zu dem ehemaligen Müllberg (Georgswerder Höhe), zum geplanten Kraftwerk in Moorburg, tourten durch Gartenkolonien und urbane Brachen. Ebenso wurden Gedanken-Gänge zu Orten städtebaulicher Utopien wie der Hochhaussiedlung Kirchberg Süd oder der HafenCity unternommen. Um Stadtentwicklung unter ökologischen Gesichtspunkten zu reflektieren, wurden örtliche „Parklandschaften“ mit der Wilhelmsburger „Naturschutz-Natur“ in Beziehung gesetzt. Die Ausflüge des Denkens knüpfen mittels Stadtrundfahrten oder Fahrradtouren an lokale Initiativen an, um auf diese Formen der urbanen Praxis aufmerksam zu machen. Dabei geht es nicht darum, Wilhelmsburg als touristisches Ausflugsziel zu entdecken, sondern darum, die ElbInsel unter Aspekten der Ökologie und der Stadtentwicklung mit anderen relevanten Orten Hamburgs in Beziehung zu setzen und zu integrieren. Bei den Ausflügen des Denkens verbindet und ergänzt sich lokales Wissen mit theoretischer Reflexion. Darüber hinaus will Kultur | Natur mit diesem Format das philosophische Nachdenken gleichberechtigt neben die künstlerische Praxis stellen. Alle Drei – lokales Wissen, philosophische Reflexion und künstlerische Arbeit – werden als Aktivitäten des kulturellen Schaffens, als „stadtkulturelle Bauarbeiten“ wirksam. Auf zweifache Weise war bei den sonntäglichen Gedanken-Gängen der Weg das Ziel: Der gewählte Ort verband künstlerisches und theoretisches Wissen auf sinnliche Weise und der Weg zum Ort setzt das eigene Denken über nachhaltiges Stadt-Leben in Bewegung. |